Der richtige Geburtsort: Wo soll dein Baby geboren werden?
Der errechnete Geburtstermin steht fest und jetzt stellst du dir die Frage, wo du dein Kind auf dieser Welt begrüßen möchtest? Das ist keine einfache Frage, da es deutlich mehr Geburtsorte gibt als nur den Kreißsaal der städtischen Klinik. Ob Zuhause, im Geburtshaus oder im Krankenhaus - die Entscheidung, welcher Geburtsort es sein soll, ist für werdende Mamas nicht einfach zu treffen. Vor allem wenn es sich um das erste Kind handelt.
Grundsätzlich gibt es mehrere Orte, die du für die Geburt deines Babys auswählen kannst:
- Geburtsklinik
- Hebammengeleiteter Kreißsaal
- Zuhause
- Geburtshaus
In diesem Blogbeitrag stelle ich dir die verschiedenen Möglichkeiten für den Geburtsort deines Babys vor, um dich bei deiner Entscheidung optimal zu unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
Der richtige Geburtsort für dich und dein kleines Wunder?
Das Wichtigste bei der Suche nach dem passenden Geburtsort ist dein Bauchgefühl. Du musst dich wohl und geborgen fühlen, denn die Geburt soll das schönste erste Erlebnis mit deinem kleinen Schatz sein. Wenn sich dir also die Frage nach dem Geburtsort stellt, dann sollte dieser Ort in erster Linie deinen Ansprüchen, Wünschen sowie deinem Sicherheitsbedürfnis gerecht werden.
Für werdende Mütter steht hierbei die Gewissheit im Vordergrund, dass sich eine Kinderklinik oder ein Arzt in unmittelbarer Nähe befinden. Anderen werdenden Mamas gibt es Sicherheit, wenn sie sich in ihrem Zuhause befinden und eine vertraute Person sowie die eigene Hebamme vor Ort ist.
Wenn du dich sicher und geborgen fühlst, kannst du dein Kind entspannter zur Welt bringen und es mit voller Vorfreude in deine Arme schließen. Es gibt keinen richtigen oder falschen Geburtsort, er ist für dich der Richtige, wenn es sich für dich gut anfühlt. Kläre all deine offenen Fragen bei der Anmeldung oder dem ersten Geburtsplanungsgespräch. So kannst du herausfinden, ob der gewählte Geburtsort wirklich zu deinen Vorstellungen passt und Unsicherheiten beseitigen.
Das Leben der meisten Babys beginnt in einer Geburtsklinik
Mit rund 98 Prozent ist die Geburt im Kreißsaal der meist gewählte Geburtsort bei Schwangeren. Aber auch hier gibt es einige Unterschiede.
Geburtsort: Geburtsklinik
Entscheidest du dich für die Entbindung in einer Klinik, hast du zwei verschiedene Möglichkeiten der Betreuung für die Geburt deines kleinen Wunders. Du kannst entweder sowohl von einer Hebamme als auch einem Arzt begleitet werden oder du entscheidest für die Geburt in einem hebammengeleiteten Kreißsaal. Je nach Krankenhaus ist der Kreißsaal direkt an eine Kinderklinik angebunden. Dieses Wissen gibt werdenden Eltern ein Gefühl von Sicherheit, weshalb sich viele für eine Geburt im Krankenhaus entscheiden.
Geburtsort: Hebammengeleiteter Kreißsaal
Hebammengeleitete Kreißsäle sind meist direkt mit einem Krankenhaus verbunden. In einem Kreißsaal arbeiten Hebammen meist in einem sogenannten Schichtsystem. Für die Entbindung deines Babys bedeutet es, dass dich je nach Länge der Geburt verschiedene Hebammen und Ärzten betreuen könnten. Ein Arzt wird zu der Entbindung hinzugerufen, wenn es medizinisch notwendig ist. Denn die Wenigsten wissen, dass in Deutschland alle ausgebildeten Hebammen dazu befähigt sind, eine Geburt ohne die Unterstützung eines Arztes zu begleiten. Ärzte hingegen dürfen eine Geburt nicht ohne die Anwesenheit einer Hebamme durchführen.
Nach der Geburt: Mutter-Kind-Station & erste Unterstützung
Als frisch gebackene Mama bleibst du nach der Geburt meist für zwei bis fünf Tage auf der Wochenbett- oder Mutter-Kind-Station. Dort wirst du bei deinen ersten Stillversuchen, dem Wickeln sowie im Umgang mit deinem kleinen Liebling unterstützt. Ist die Geburt problemlos verlaufen, kannst du dich bereits drei bis vier Stunden nach der Geburt mit deinem neuen Mitbewohner auf den Weg nach Hause machen. Deine Hebamme besucht dich und dein Baby dann spätestens am darauffolgenden Tag. Sie wird nach dem Rechten sehen und dich unterstützen.
Welche Vorteile sprechen für eine Hausgeburt?
Die Grundvoraussetzung für eine außerklinische Geburt ist eine komplikationsfreie Schwangerschaft.
Für die Entscheidung, ob eine Geburt im Geburtshaus oder im eigenen Zuhause stattfinden kann, ist somit der gesundheitliche Zustand deines Babys und von dir ausschlaggebend. Sprechen keine gesundheitlichen Faktoren gegen eine Hausgeburt oder das Geburtshaus sind sie als Geburtsort nicht weniger sicher als die Geburt in einer Klinik.
Im Gegensatz zur Entbindung in der Klinik, wirst du bei einer Hausgeburt von deiner eigenen Hebamme begleitet. Sie konnte dich und dein Ungeborenes bereits während deiner Schwangerschaft kennenlernen. Auch im Wochenbett betreut sie euch als frischgebackene Familie und steht dir bei deiner neuen Rolle als Mama zur Seite. Bei einer Hausgeburt sind die Hebammen häufig zu zweit vor Ort, um dich und deinen kleinen Schatz bestmöglich zu betreuen.
Entbindung in einem Geburtshaus
Entscheidest du dich für die Entbindung in einem Geburtshaus, hast du ebenfalls die Möglichkeit die Räumlichkeiten zu besichtigen und die Hebammen kennenzulernen. In einem Geburtshaus ist mehr Ausstattung als bei einer Hausgeburt vorhanden. Zudem haben viele Geburtshäuser auch eine Wochenbettstation, was die Möglichkeit für eine weitere Betreuung von Hebammen ermöglicht.
Hebammen in der außerklinischen Geburtshilfe arbeiten immer auf selbstständiger Basis. Deshalb ist es für dich als werdende Mama wichtig, schon in den ersten Wochen deiner Schwangerschaft nach einer geeigneten Betreuung zu suchen. Bei babyclub.de und ammely.de gibt es eine Hebammensuche, mit der du eine Hebamme in deiner Nähe und deinen Wünschen finden kannst.
Damit du deine Hebamme jederzeit erreichen kannst, wird manchmal eine Rufbereitschaftspauschale vereinbart. Diese wird von vielen Krankenkassen zumindest anteilmäßig erstattet. In diesem Artikel findest du eine Übersicht bezüglich der Kostenübernahme durch die Krankenkasse, wenn du die Hilfe einer Hebamme in Anspruch nimmst.
Schaffe dir und deinem Baby eine angenehme Geburtsatmosphäre
Unabhängig von deinem Geburtsort kannst du dafür sorgen, dass die Atmosphäre für dich stimmig ist und dich rundum wohlfühlen lässt. Gedämmtes Licht, deine Lieblingsmusik, ein bequemes Shirt oder ein dir bekannter Duft können die Atmosphäre in deinem gewählten Geburtsort positiv beeinflussen und dir zusätzliche Kraft geben.
Sorge dafür, dass du diese Dinge schon im Vornherein in deine Geburtstasche packst, damit du sie bei dir hast, wenn sich dein kleiner Entdecker auf den Weg macht. Hier haben wir für dich zusammengefasst, was du außerdem beim Packen der Kliniktasche nicht vergessen solltest. So kannst du dir auch eine angenehme Umgebung schaffen, sollte die Geburt eventuell nicht nach Plan laufen.
Autorin: Hebamme Vivian Fassbender
Als Hebamme begleitet und unterstützt Vivian Fassbender Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburtsvorbereitung und im Wochenbett. Nun schreibt die Hebamme für die Wunderwiege und teilt ihr Expertenwissen gerne mit uns und dir. Mehr erfahren