Tipps beim Stillen: So klappt es ganz ohne Stress
Es ist mit das Schönste und Natürlichste auf der Welt: Du hältst dein kleines Wunder im Arm, spürst seine Nähe, wie es sich entspannt und dass dein Körper in der Lage ist, dein Baby zu ernähren. Durch das Stillen schaffst du eine unvergleichbare Bindung zu deinem Baby und sorgst für seine gesunde Entwicklung.
Trotzdem ist es ein sehr aufregendes Thema, welches für viele Mamas einige Unsicherheiten birgt und vor allem Fragen aufwirft. Wie zeigt mein Baby, dass es Hunger hat? Wie kann ich stressfrei stillen? Kann man ein Baby „überstillen“? Wir geben dir einen Überblick über die wichtigsten Informationen für entspanntes Stillen und haben außerdem der Still-Expertin Rüya Kaya einige Tipps für das Stillen für dich entlockt.
Inhaltsverzeichnis
Achte beim Stillen auch auf dich
Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Denn die Bedürfnisse von deinem Schatz zu stillen, kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb ist es wichtig, dass du beim Stillen auch auf dich achtest. Je entspannter du währenddessen bist, desto reibungsloser wird es ablaufen, und desto entspannter wird es auch für dein Baby. Lege dir also alles, was du während dieser Zeit brauchst, an deinen gewählten Stillort. Halte zum Beispiel immer ein Glas Wasser, einen kleinen Snack, Kopfhörer und ein Buch bereit.
Tipps beim Stillen: Wann sollte ich stillen?
Je früher du die Anzeichen deines Babys erkennst, desto besser klappt das Stillen. Dein Baby kommuniziert bereits vor dem Weinen und Schreien mit dir, um dir zu zeigen, dass es Hunger hat. Mit der Zeit wirst du diese Anzeichen ganz leicht erkennen. Mögliche Zeichen können sein:
- Mund öffnen und Lippen lecken
- Mit den Lippen suchen und schmatzen
- Kopf auf die Seite drehen
- An den Fingern saugen
- Unruhig strampeln
- Den Kopf suchend drehen
- Gesicht verziehen
- Leises Weinen
- Lautes Weinen mit starker Anspannung
Tipps beim Stillen: Die passende Stillposition finden
Um das Stillen für dich stressfrei zu gestalten, gehört auch die richtige Position dazu. Wichtig ist, dass du es bequem hast und du dein Baby zur Brust führst und nicht andersherum. Die Nase deines Babys sollte beim Andocken auf der Höhe deiner Brustwarze sein. Sollte es irgendwo zwicken, du verspannst dich oder es wird unbequem, kannst du einfach eine neue Stillposition ausprobieren.
Den Druck beim Stillen herauszunehmen
Wahrscheinlich wünschst du dir, dass das Stillen von Anfang an reibungslos klappt. Leider sind lange Stillphasen, häufiges Stillen in der Nacht, wunde Brustwarzen und Zeitdruck nicht selten. Ein wichtiger Tipp für das Stillen ist deshalb, dass du den Druck herausnehmen solltest. Versuche dich von der „perfekten“ Vorstellung zu lösen und konzentriere dich darauf, wie es bei dir und deinem kleinen Wunder läuft. Denn das ist ganz individuell. Denke daran, dass du so gelassen wie möglich sein solltest. So wird das Erlebnis auch für dein Baby entspannter und es wird leichter klappen.
Wenn du weiterhin unter Stillproblemen leidest oder noch mehr Informationen möchtest, findest du hier weitere Tipps für gesundes Stillen von einer Hebamme.
Tipps beim Stillen: Wertvolle Ratschläge von einer Expertin
Wenn es doch noch Situationen gibt, in denen du unsicher bist oder dir Fragen im Kopf herumschwirren, kannst du dich an Experten wenden. Genau das haben wir für dich getan und die meistgestellten Fragen aus unserer Community mit Stillberatung Kaya besprochen. Sie hat einige Tipps rund um das Stillen für dich.
Kann man sein Baby „überstillen“?
Nein, ein Überstillen ist nicht möglich. Denn die Brust ist dafür da, dass dein Baby mit ihr alle Bedürfnisse stillen kann. Es kann an die Brust, wenn es müde ist, wenn es etwas verarbeitet, wenn es Durst hat und wenn es Hunger hat. All diese Emotionen und Bedürfnisse werden an der Brust gestillt. Außerdem saugt dein Kind ganz anders, wenn es keinen Hunger mehr hat. Das bedeutet, wenn es zum Beispiel nur einschlafen möchte, wird das Saugen nicht mehr so effektiv und es nuckelt stattdessen. Dadurch kommt weniger Milch. Das bedeutet, der Milchspendereflex setzt dann nicht mehr so ein wie am Anfang, beziehungsweise er wird schwächer. Das wird von der Natur perfekt vorgegeben, du musst dir deshalb eigentlich überhaupt keine Gedanken machen.
Ab wann merke ich, dass die Milch beim Stillen nicht mehr ausreicht?
Wenn man einen guten Sillstart hatte und sein Kind voll gestillt hat, gibt es keinen Grund, warum es irgendwann nicht mehr reichen sollte. Du wirst nicht an den Punkt kommen, dass deine Muttermilch nicht mehr reicht und du deswegen mit Beikost ergänzen musst. Du gibst Beikost, weil dein Kind beikostreif ist und nicht, weil deine Muttermilch nicht mehr reicht. Muttermilch reicht, solange sie da ist. Und dein Kind wird mit steigender Beikostmenge die Muttermilch einfach weniger einfordern, weil es noch eine andere Nahrungs- und Kalorienquelle hat. Und so kommst du in den natürlichen Abstillprozess.
Wird die Muttermilch durch regelmäßiges Pumpen irgendwann weniger?
Es gibt sehr viele Frauen, die können nicht oder nur wenig abpumpen. Das Problem ist, dass diesen Frauen häufig gesagt wird: „Da kommt so wenig raus, du hast zu wenig Milch.“ Und das stimmt definitiv nicht. Ein Baby kann aus der Brust viel mehr entleeren als eine Pumpe. Also achte nicht darauf, was dabei herauskommt, denn das hat nichts mit deiner eigentlichen Milchmenge zu tun. Dein Körper braucht gewisse Reize, um den Milchspendereflex zu aktivieren. Du brauchst dein Baby, seinen Geruch, seinen Anblick – einfach all das, was Emotionen hervorruft. Und manche Mütter haben einfach den Fall, dass die Pumpe den Milchspendereflex nicht auslöst – da kommt nichts.