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Wochenbett und Wochenfluss helfen bei der Wundheilung

Wochenbett und Wochenfluss helfen bei der Wundheilung

Eine Schwangerschaft und Geburt sind eine körperliche Meisterleistung. Der weibliche Körper vollbringt wahre Wunder, indem er neues Leben erschafft und gebärt. Natürlich hinterlässt das Spuren: Innerlich wie äußerlich. Das Wochenbett, welches direkt im Anschluss an die Geburt beginnt, ist eine Zeit der Heilung und des Ankommens in der neuen Mutterrolle. Dazu gehört auch der sogenannte Wochenfluss.

Löst sich der Mutterkuchen bei der Geburt von der Gebärmutterwand, hinterlässt er eine Wunde, die verheilen muss. Diese Wunde ist in etwa handtellergroß. Wäre sie von außen sichtbar, würde uns sicher jeder um uns herum dazu raten, uns zu schonen und die Wunde erstmal verheilen zu lassen, bevor wir wieder unserem geregelten Alltag nachgehen. Da die Verletzung aber nicht äußerlich sichtbar ist, gerät sie schnell mal in Vergessenheit. Viele Frauen neigen dazu, zu schnell wieder ihren täglichen Routinen im Haushalt und im Alltag nachzugehen, anstelle sich auszuruhen. 

Was ist der Wochenfluss?

Tatsächlich ist es von enormer Wichtigkeit, vor allem in den ersten Tagen nach der Geburt viel zu liegen und sich körperlich zu schonen, damit der Körper heilen und neue Kraft sammeln kann. Das Zusammenziehen der Gebärmutter nach der Geburt sorgt dafür, dass sich die innerliche Wunde verkleinert und sich die Blutgefäße zusammenziehen. Genau wie bei einer äußerlich sichtbaren Verletzung auf der Haut auch, sondert diese Wunde Sekret aus, um zu heilen. Dieses Wundsekret besteht aus Blut, Gebärmutterschleimhaut und Lymphe und wird Wochenfluss oder auch Lochien (von griechisch lochios: zur Geburt gehörend) genannt. 

Der Wochenfluss direkt nach der Geburt

In den ersten Stunden bis Tagen nach der Geburt fließt der Wochenfluss besonders stark. Dabei solltest du dich nicht erschrecken, wenn auch größere Stückchen, sogenannte Koagel, mit in der Unterhose landen. Dieses geronnene Blut ist vollkommen natürlich und muss dir keine Sorgen bereiten. Gerade beim Aufstehen nach längerem Liegen oder bei kleineren Bewegungen kann es immer wieder vorkommen, dass das Blut schwallartig fließt. Schon nach ein paar Tagen wird der Wochenfluss weniger und verändert seine Farbe.  

Der Wochenfluss nach einigen Tagen und Wochen nach der Geburt

Das zuvor noch sehr hellrote Blut (Lochia rubra) wird langsam dunkler (Lochia fusca) und ähnelt von der Stärke mehr deiner Periode. In den weiteren Wochen wird die Blutung immer schwächer und wässriger. Nach zwei Wochen ist der Ausfluss meist schon gelblich (Lochia flava) und verschwindet nach der letzten Phase, der weißlichen Farbe (Lochia alba), gänzlich.  

So verändert sich der Wochenfluss: Von blutrot (Lochia rubra) zu fuchsiarot (lochia fusca) zu gelblich (lochia flava) zu weisslich (lochia alba).

Der Wochenfluss wird auch als “Spiegel der Wunderheilung” bezeichnet. An der Farbe und der Stärke des Wochenflusses kann deine Hebamme die Heilung der Gebärmutterwunde beurteilen. Um die Rückbildung einschätzen zu können, wird sie dich daher regelmäßig nach Intensität und Verlauf befragen.

Aktivitäten im Wochenbett

In den ersten Tagen nach der Geburt, solange der Wochenfluss intensiv fließt, solltest du dich schonen und möglichst viel liegen. Im Idealfall verbringst du das Frühwochenbett, also die ersten beiden Wochen, tatsächlich im Bett und steigerst anschließend das Aktivitätslevel langsam wieder. Konzentriere dich in dieser wertvollen Anfangszeit darauf, dein Baby kennenzulernen und deinen Körper von Schwangerschaft und Geburt zu regenerieren. Dinge wie Putzen, Wäsche waschen oder Kochen überlässt du besser anderen. Lass dich von Familie und Freunden unterstützen, bestelle beim Lieferservice und lass den Haushalt ruhig mal links liegen. Meist holt sich der Körper ohnehin, was er braucht: Wer zu schnell zum normalen Alltag übergeht, wird meist mit Rückbildungsproblemen, Wochenflussstau oder Stillproblemen bestraft. Als Faustregel im Wochenbett gilt außerdem: Hebe nichts, was schwerer ist als dein Baby. Das gilt auch für Babyschale oder Kinderwagen.

Wie lange dauert der Wochenfluss?

Wie lange der Wochenfluss anhält, ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. So kann er schon nach zwei Wochen fast vollständig versiegt sein, aber auch bis zu zwei Monate nach Geburt andauern. Die stärkste Blutung ist meist nach den ersten 10 bis 14 Tagen vorbei. Anschließend setzen leichtere Schmierblutungen ein, die meist weitere 4 bis 6 Wochen nach der Geburt andauern. Manche Frauen bekommen ihre Periode schon kurze Zeit nach der Geburt wieder. So kann es auch passieren, dass der Übergang von Wochenfluss zur Menstruationsblutung fließend ist. Da der Wochenfluss gegen Ende aber immer heller und eher wie weißlicher Ausfluss wird, lässt sich das Einsetzen der Periode mit einer neu beginnenden Blutung meist gut vom Wochenfluss unterscheiden. 

Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt

Nach einem Kaiserschnitt fällt die Zeitspanne, in der der Wochenfluss fließt, meist etwas kürzer aus. Das liegt daran, dass nach dem Lösen der Plazenta bereits etwas Blut und Wundsekret mit entfernt wurde und daher die erste Blutung etwas schwächer sein kann. Hier ist es besonders wichtig, auf die Hygiene zu achten, da das Risiko einer Infektion nach einem Kaiserschnitt erhöht ist. Regelmäßiges Duschen ist wichtig, aber auf ein Vollbad solltest du mit der Narbe zunächst verzichten. Am besten verwendest du Periodenunterwäsche, unparfümierte Binden oder Wochenfluss-Einlagen und wechselst sie häufig. 

Wochenflussstau: Ab zum Arzt

Kommt es zu einem Wochenflussstau oder Stagnieren der Lochien, muss dies unbedingt mit deiner Hebamme oder Frauenärztin abklärt werden. Senfmehl-Fußbäder, die regelmäßige Einnahme der Bauchlage und eine Teemischung aus Frauenmantel, Hirtentäschel und Melisse können bei einem kurz anhaltenden Stau ohne weitere Beschwerden Abhilfe schaffen. Trotzdem solltest du bei ausbleibendem Wochenfluss, erhöhter Temperatur oder stechenden Kopfschmerzen und / oder Unterleibsschmerzen immer deine Hebamme oder deine Gynäkologin kontaktieren.  

Das Bild zeigt eine Wunderwiege, daneben steht der Text: Entlastung für Mamas im Wochenbett.
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