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Zahnen beim Baby: Symptome & Tipps zur Linderung

Zahnen beim Baby: Symptome & Tipps zur Linderung

Das Lächeln des eigenen Kindes ist mit nichts in der Welt zu vergleichen! Vor allem, wenn der erste Zahn in Erscheinung tritt. Dieser Anblick ist für die meisten Eltern etwas ganz Besonderes. Hingegen können das Zahnen beim Baby und der damit verbundene Prozess langwierig sein und bei jedem Kind etwas anders verlaufen. Bis der erste Zahn zu sehen ist, kündigt er sich häufig schon in unterschiedlichen Weisen an und das kann auch mal schlaflose Nächte bedeuten. Um deinem Nachwuchs und dir diese Zeit zu erleichtern, möchte ich dir in diesem Beitrag Tipps zur Linderung der Zahnschmerzen mit auf den Weg geben.

Wann bekommt ein Baby Zähne?

Die Milchzähne bilden sich bereits in der Schwangerschaft und sind bei der Geburt bereits alle vollständig angelegt. Natürlich kannst du diese noch nicht sehen, denn sie schlummern noch einige Monate im Kieferknochen deines Babys. Bei den meisten Kindern beginnen die ersten Zähne zwischen dem 4. und 8. Monat durchzubrechen. Bei manchen dauert es auch etwas länger. Der erste Zahn sollte aber spätestens mit 18 Monaten sichtbar sein. 

Die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer lassen sich meist als erstes erkennen. Danach kommen die oberen Schneidezähne und als letztes die Eck- und Backenzähne. Erst mit 20 bis 30 Monaten sind alle 20 Milchzähne vollständig sichtbar. 

Der Hexenzahn bei Babys

Es kommt nicht häufig vor, aber knapp 1 von 3000 Babys kommt mit einem im Volksmund genannten “Hexenzahn” auf die Welt. Dieser Zahn befindet sich für gewöhnlich im mittleren Unterkiefer und wird als Laune der Natur bezeichnet. Sitzt der Zahn fest und bereitet keine Probleme darfst du das einzahnige Grinsen deines kleinen Wunders ab dem ersten Tag genießen. Nur wenn der Zahn locker ist und wackelt, wird er gezogen, um das Inhalieren in die Lunge zu vermeiden. An der Stelle des gezogenen Zahnes bleibt dann eine Lücke bis die zweiten Zähne wachsen.

Woran erkennt man, dass ein Baby zahnt? 

Der Prozess des Zahnens kann bei jedem Neugeborenen etwas anders ablaufen. So kündigen sich die ersten Zähne bei manchen Kindern gar nicht an und verursachen bei anderen Babys starke Schmerzen und Unruhe. Daher können folgende Symptome einzeln oder in Kombination, mehr oder weniger stark ausgeprägt, ein Hinweis auf den ersten Zahn geben. 

Das sind typische Symptome für das Zahnen beim Baby:

  • Verstärkter Speichelfluss
  • Dein Kleines schiebt sich immer wieder die Hand in den Mund  
  • Die Mundwinkel können dadurch gerötet und wund sein
  • Dein Baby kaut auf Spielzeug und anderen Gegenständen herum
  • Die Wangen können gerötet sein und warm werden
  • Das Zahnfleisch ist geschwollen und gerötet 
  • Das Kind trinkt weniger als sonst
  • Es ist unruhiger und weint häufiger
  • Es möchte öfter getragen werden und braucht mehr Nähe als zuvor

Fieber beim Zahnen

Manche Neugeborenen bekommen durch den natürlichen Entzündungsprozess, der beim Zahnen im Körper vorkommt, auch eine leicht erhöhte Temperatur. Achtung aber bei Fieber! Denn entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Babys beim Zahnen auch mal fiebern können, ist hohes Fieber kein Anzeichen für ein zahnendes Baby. Dies sollte vom Kinderarzt kontrolliert werden. Durch den vermehrten Speichelfluss kann der Stuhlgang schaumig werden und auch Durchfall kann ein Hinweis auf das Zahnen sein.

Stillprobleme bei Zahnschmerzen

Bei manchen Säuglingen kündigen sich die ersten Zähne schon einige Zeit vor dem Durchbruch an. Um Babys Sprache zu verstehen, ist es sinnvoll die typischen Symptome deuten zu lernen. Denn manchmal kommt es auch vor, dass dein Kind aufgrund der drückenden Schmerzen im Kieferknochen die Brust und das Stillen verweigert, obwohl es ganz und gar nicht zufrieden wirkt und schon einige Zeit nicht mehr getrunken hat. Das können die Zähne sein. Aber keine Sorge, denn es gibt ein paar Dinge, die du tun kannst, um die Zahnschmerzen deines Babys zu lindern und ihm das Trinken wieder leichter zu machen. 

7 Tipps für das Zahnen beim Baby

Nicht alle Babys brauchen eine aktive Unterstützung beim Zahnen. Beeinflusst es dein Kleines jedoch stark, ist es sehr unruhig oder trinkt schlechter, ist es durchaus sinnvoll die Zahnschmerzen mit folgenden Methoden etwas zu lindern: 

1. Druck & Gegendruck

Das Zahnen kann für Babys oft schmerzhaft sein. Um den Schmerz zu lindern, kannst du Verschiedenes ausprobieren. Eine Möglichkeit ist Druck und Gegendruck. Hierbei kannst du sanften Druck auf das Zahnfleisch ausüben, um den Schmerz zu mildern. Massiere mit sauberen Fingern oder einem speziellen Fingerling das Zahnfleisch deines Säuglings. Einen gekühlten Löffel kannst du auch verwenden, um Gegendruck zu schaffen. Damit kann das Bedürfnis gestillt werden, auf etwas zu kauen. An der Reaktion deines Babys wirst du erkennen, ob ihm das gut tut. Zusätzlich kannst du dazu etwas Kamillentee verwenden. Dieser wirkt entzündungshemmend und lindert Beschwerden.

2. Beißringe

Beißringe oder -tiere unterstützen deinen kleinen Schatz beim Zahnen. Diese speziell für das Zahnen von Babys entwickelten Gegenstände bestehen in der Regel aus weichem, bissfestem Material. Sie bieten deinem Baby etwas, auf dem es kauen kann, um den Druck auf das Zahnfleisch zu mildern. Beißringe gibt es in verschiedenen Formen und können aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Bei der Auswahl des richtigen Beißrings solltest du sicherstellen, dass die Beißringe frei von Schadstoffen sind und diese später regelmäßig reinigen. Besonders hilfreich ist es, wenn du den Beißring vorher im Kühlschrank lagerst. Denn Kälte verringert die Durchblutung und hilft dem gereizten Zahnfleisch abzuschwellen.

3. Waschlappen

Manche Kinder mögen es lieber etwas weicher. Waschlappen können daher eine einfache und kostengünstige Möglichkeit sein, deinem zahnenden Baby Linderung zu verschaffen. Ein sauberer Waschlappen kann leicht angefeuchtet und dann im Kühlschrank gekühlt werden. Dieser gekühlte Waschlappen kann deinem Baby zum Kauen und Beißen gegeben werden, um das Zahnfleisch sanft zu massieren und das Schmerzempfinden zu mildern. Biete deinem Baby einen gut ausgewrungenen Waschlappen an. Du solltest ihn jedoch regelmäßig wechseln, damit sich keine Bakterien bilden, die in den Mund deines Kindes gelangen.

4. Veilchenwurzel

Die Alternative zum Beißring ist die Veilchenwurzel. Sie ist ein natürliches Hilfsmittel, das häufig zur Linderung des Zahnens bei Babys verwendet wird. Die Wurzel stammt von bestimmten Bäumen, wie der Arak-Baum oder der Olivenbaum, und ist von Natur aus robust und bissfest. Um die Veilchenwurzel für die Anwendung bei deinem Baby vorzubereiten, kannst du sie waschen und trocknen. Dein Baby kann auf der Veilchenwurzel kauen, was sein Zahnfleisch massiert und den Druck mildert, den die durchbrechenden Zähne verursachen. Durch den Kontakt mit Speichel sondert die Veilchenwurzel Enzyme aus, die zusätzlich entzündungshemmend wirken. Hierbei ist es aber ebenfalls wichtig auf eine gute Hygiene zu achten.

5. Bernsteinkette

Eher umstritten ist die Bernsteinkette. Bernstein wird eine heilende Wirkung bei Zahnungsschmerzen zugewiesen. Der Bernstein enthält einige ätherische Öle, die Linderung schaffen können. Bei Bernsteinketten muss aber immer Vorsicht geboten sein, denn es besteht die Gefahr des Strangulierens und Verschluckens der einzelnen Steine! Entscheidest du dich trotzdem für eine Kette solltest du darauf achten, dass sie extra für Babys angefertigt ist, jeder Stein einzeln verknotet ist und sie einen Verschluss hat, der sich bei Zug von selbst öffnet.

6. Homöopathische Mittel

Zahnungsgel ist ein beliebtes Mittel, um Zahnschmerzen bei Babys zu lindern. Dieses Gel enthält oft beruhigende Inhaltsstoffe wie Kamille oder Lidocain, die auf das Zahnfleisch des Babys aufgetragen werden, um den Schmerz zu reduzieren. Das kühlende Gefühl des Gels kann ebenfalls dazu beitragen, das Zahnfleisch zu beruhigen. Bevor du Zahnungsgel verwendest, solltest du sicherstellen, dass es für Babys geeignet ist und den Anweisungen des Herstellers folgen. Die Verwendung von Zahnungsgel sollte in Absprache mit einem Kinderarzt erfolgen, um sicherzustellen, dass es die beste Option für das individuelle Kind ist, und es sollte nicht als Ersatz für eine gründliche Pflege und Aufmerksamkeit während des Zahnens gesehen werden. Auch andere Homöopathische Mittel oder Schüssler Salze können Abhilfe bei Unruhe und Schmerzen verschaffen. Lass dich dazu von deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt beraten.

7. Zahnungsgel

Zahnungsgels sollten immer mit Bedacht angewendet werden. Sie enthalten ein Lokalanästhetikum und können daher nur schmerzlindernd wirken, wenn der Zahn bereits am Durchbrechen ist. Achte darauf, dass das Gel nur auf die betroffene Stelle aufgetragen wird und dein Baby es möglichst nicht ableckt. 

Auch ein Zahn muss geputzt werden

Sobald der erste Zahn da ist, sollte er einmal am Tag geputzt werden, um so für gesunde Zähne zu sorgen. Hierbei ist es hilfreich während des gemeinsamen Zähneputzens ein Lied zu singen oder eine Geschichte zu erzählen. So gestaltest du die tägliche Pflege leichter und spaßig. Bevor dafür die erste Kinderzahnbürste zum Einsatz kommt, kannst du ein Zahnputz-Lernset verwenden, um das kleine Zähnchen zu reinigen.

Nähe & Geborgenheit helfen gegen Zahnschmerzen

Da die Zeit des Zahnens für deinen kleinen Schatz eine Zeit der Veränderung ist und den kleinen Körper zusätzlich beansprucht, braucht es in dieser Zeit eine extra Portion Liebe und Zuwendung. Häufiges und ausgiebiges Kuscheln können dein Kind in dieser Phase zusätzlich unterstützen und den Prozess des Zahnens leichter gestalten. Zusätzlich kann das Trösten, Schaukeln und sanfte Streicheln deinem Baby das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln und dazu beitragen, dass es sich verstanden und getröstet fühlt. Die emotionale Unterstützung, die du durch deine körperliche Nähe bietest, kann sowohl deinem Baby als auch dir als Elternteil die Situation erheblich erleichtern und die enge Bindung euch stärken.

Zahnen beim Baby: Symptome & Tipps zur Linderung
  • Hebamme Vivian Fassbender

    Autorin: Hebamme Vivian Fassbender

    Als Hebamme begleitet und unterstützt Vivian Fassbender Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburtsvorbereitung und im Wochenbett. Nun schreibt die Hebamme für die Wunderwiege und teilt ihr Expertenwissen gerne mit uns und dir. Mehr erfahren

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